Der Schlaatz ist der Potsdamer Stadtteil der Superlative: der jüngste Stadtteil mit den meisten Single-Haushalten, den wenigsten Alten, den meisten Empfängern öffentlicher Transferleistungen und der höchsten Konzentration einkommensschwacher Haushalte und armutsgefährdeter Gruppen. Begriffe wie „Sozialer Brennpunkt“ und „Platte, die auf der Kippe steht“ sorgten immer wieder für ein schlechtes Image. Dabei steckt der Schlaatz voller guter Aussichten: Ein umfassendes Entwicklungskonzept für sanierte Wohnhäuser, instandgesetzte Straßen und gestaltete Grünflächen wird Schritt für Schritt umgesetzt. Der Schlaatz ist jung, bunt und vielfältig.
Mit Stand von 2022 leben rund 9.400 Menschen am Schlaatz. Darunter mehr als 1.700 Kinder und Jugendliche. Die Bewohnerschaft am Schlaatz wächst seit Jahren beständig. Vor allem junge Familien ziehen hierher. So gehört der Schlaatz zu den kinderreichsten Neubaugebieten.
Statistik im Vergleich zu anderen Neubaugebieten
Seit 1996 hat die Stadt Potsdam mit Mitteln aus den verschiedenen Programmen der Städtebauförderung eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen im Stadtteil durchgeführt.
Von 2000 bis 2009 stand die Sanierung der sozialen Infrastruktureinrichtungen im Vordergrund. Im Rahmen der Förderprogramme wurden von der Stadt bis 2010 rund 16 Mio. € an Fördermitteln investiert. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die wichtigsten baulichen und städtebaulichen Mängel im öffentlichen Raum und im Bereich der sozialen Infrastruktur damit beseitigt werden konnten und der Schlaatz nunmehr über ein sehr breites Angebot an sozialen Einrichtungen verfügt. Trotz der bisher erzielten Erfolge besteht noch weiterhin ein besonderer Entwicklungsbedarf, der die Fortschreibung der Förderung durch das Programm ‚Sozialer Zusammenhalt‘ notwendig machte. Für die Weiterentwicklung des Stadtteils legte die Verwaltung den Stadtverordneten im Januar 2020 das „Integrierte Entwicklungskonzept Am Schlaatz 2030“ vor. Für das Konzept wurden unter breiter Beteiligung mehr als 150 Maßnahmen für zwölf Handlungsfelder erarbeitet. Diese sollen mit Hilfe von Städtebaufördermitteln aus dem Bund-Länder Programm „Sozialer Zusammenhalt“ umgesetzt werden.