Das war der Schlaatz-Walk „Frühzeitige Beteiligung am B-Plan“

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Am 09. Juli 2025 spazierten wir zum Thema „Bebauungsplan Nr. 138 Am Schlaatz und Käthe-Kollwitz-Siedlung“ gemeinsam mit den Expert:innen André Schwarz vom Fachbereich Stadtplanung (LHP), Josephine Braun von Arbeitskreis Stadtspuren sowie Nicole Stäbler von der ProPotsdam durch den Schlaatz.

Bevor wir überhaupt losgehen konnten, berichteten uns Hauseigentümer:innen, dass sie besorgt seien, da im Bebauungsplan (B-Plan) auf ihrem Grundstück ein neues Gebäude eingezeichnet sei. Josephine Braun und André Schwarz konnten zunächst aufklären, dass Eigentum nicht entzogen werden kann, um darauf einfach ein neues Haus zu errichten. Von den beiden Expert:innen erhielten die Eigentümer:innen die Information, dass es sich bei dem vorliegenden Plan um einen Angebotsbebauungsplan handelt. Dieser sichert lediglich das Baurecht, also die Möglichkeit, das Grundstück entsprechend den Festsetzungen des künftig rechtskräftigen B-Plans zu bebauen, ohne ein langwieriges Einzelgenehmigungsverfahren durchlaufen zu müssen. Es bedeutet jedoch nicht, dass eine Bebauung verpflichtend oder eine Enteignung vorgesehen ist.

Dann ging es weiter zu unserer ersten Station mitten auf dem Marktplatz. Vor Ort erklärte André Schwarz, was es mit den sogenannten Vertiefungsbereichen im Bebauungsplan auf sich hat. Die Vertiefungsbereiche, wie zum Beispiel der Magnus-Zeller-Platz oder das Mischgebiet am Sperberhorst, werden in den kommenden Monaten noch intensiver betrachtet und weiterentwickelt.

Eine Besucherin äußerte die Sorge, dass man sich nur bis zum 31. Juli zum Bebauungsplan äußern könne und danach keine Möglichkeit mehr bestehe. Auch hierzu konnten die Expert:innen aufklären: Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung läuft bis zum 31. Juli 2025. Anschließend wird der Entwurf überarbeitet und die eingegangenen Stellungnahmen werden abgewogen. Voraussichtlich im Jahr 2026 wird der überarbeitete Plan erneut öffentlich ausgelegt, dann gibt es eine weitere Beteiligungsmöglichkeit für die Dauer eines Monats.

Danach liefen wir zum Milanhorst. Vor Ort berichtete André Schwarz von den geplanten Umbaumaßnahmen an den Verkehrsflächen am sogenannten „Stadtplatz“, der im Bebauungsplan gelb-weiß schraffiert dargestellt ist. Im Rahmen des Forschungsvorhabens ExWoSt gab es Untersuchungen zur Standortwahl und Machbarkeit, um ausgewählte Straßenabschnitte in verkehrsberuhigte Bereiche umzugestalten. Diese sollen gleichzeitig Schutz bieten vor Extremwettereignissen wie Hitzewellen oder Starkregen.

Als vorletzte Station besuchten wir die Mietergärten zwischen Falkenhorst und Sperberhorst. Einige Schlaatzer:innen äußerten die Sorge, ihre Gärten zu verlieren, da sie im Bebauungsplan nicht als Grünfläche dargestellt sind. Auch hier konnte Entwarnung gegeben werden: Die Mietergärten befinden sich innerhalb eines als Allgemeines Wohngebiet ausgewiesenen Bereichs. Das bedeutet lediglich, dass dort vorrangig Wohnnutzung vorgesehen ist. Bestehende Gärten und gemeinschaftlich genutzte Flächen sind weiterhin möglich und mitgedacht.

Nicole Stäbler und Josephine Braun erläuterten ergänzend, wie die jeweiligen Wohnungsbauunternehmen und Wohnungsbaugenossenschaften bei der Planung von Neubauten vorgehen und wie dabei bestehende Nutzungen berücksichtigt werden.

Zum Abschluss schauten wir uns das im Bebauungsplan eingezeichnete Mischgebiet nördlich des Sperberhorst an. Auch dieser Vertiefungsbereich ist noch nicht abschließend geplant. Es braucht eine genauere Prüfung, ob und welche gewerblichen Nutzungen hier sinnvoll und notwendig sind.

Wenn Sie Ideen oder Wünsche für die Vertiefungsbereiche haben, besuchen Sie uns gern im PlanLabor und bringen Sie sich ein.

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